Sägekette: Die wichtigsten Grundlagen
Wie ist eine Sägekette grundsätzlich aufgebaut?
Bei der Sägekette einer Motorsäge handelt es sich um eine umlaufende Kette, welche daher auch als „Endloskette“ bezeichnet wird. Die Kette setzt sich aus wiederkehrenden Kettengliedern zusammen, welche beweglich miteinander verbunden sind. Die Kettenlänge wird durch die Anzahl der Treibglieder bestimmt.
Was sind die Bestandteile einer Sägekette?
Eine Sägekette besteht aus Schneidgliedern, Treibgliedern und Verbindungsgliedern.
Zahndach, Zahngrund, Dach- und Brustschneide sowie Tiefenbegrenzer bilden das Schneidglied. Die Dachschneide des Zahns arbeitet den Holzspan heraus und die Brustschneide trennt diesen seitlich vom Werkstoff ab. Der Abstand zwischen Tiefenbegrenzer und Dachschneide reguliert die Eindringtiefe des Hobelzahns in den Werkstoff.
Das Treibglied nimmt die Motorleistung über das Ritzel (Kettenrad) auf und trägt zur Vorwärtsbewegung der Sägekette bei. Die Treibglieder werden in der Führungsschiene geführt, sorgen für Richtungsstabilität und stellen die gleichmäßige Verteilung des Kettenöls als Schmierstoff sicher. Die Stärke der Treibglieder unterscheidet sich je nach Kettentyp und –hersteller.
Das Verbindungsglied besteht aus zwei Teilen und verbindet Treib- und Schneidglied. Spezielle Nieten gewährleisten eine bewegliche Verbindung.
Wie arbeitet die Sägekette?
Die Sägekette einer Motorsäge arbeitet nach dem Hobelzahnprinzip. Die Späne werden regelrecht aus dem Werkstoff „herausgehobelt“.
In Laufrichtung der Kette sind linke und rechte Schneidezähne angeordnet. Zum einen arbeitet sich der Schneidezahn aufgrund seiner Geometrie und den sogenannten Freiwinkeln (das Zahndach fällt nach hinten ab und verjüngt sich in der Breite) selbstständig in den Werkstoff hinein. Zum anderen geschieht dies durch das Eigengewicht der Motorsäge und Schneidgarnitur sowie die Vorwärtsbewegung der Sägekette.
Da durch die Freiwinkel ein flächiger Kontakt zum Holz verhindert wird, kann sich die Sägekette während des Schneidvorgangs nicht festklemmen.
Der Tiefenbegrenzer wiederum befindet sich vor dem Schneidezahn und hat die Funktion, die Eindringtiefe in das Holz zu begrenzen.
Woran erkennt man die Zahnform?
Die verschiedenen Zahnformen unterscheiden sich hinsichtlich der Anordnung von Brust- und Dachschneide. Die Zahnform ist am besten mit einem Blick von hinten in Laufrichtung der Kette zu erkennen.
Ein fachgerechtes Schärfen ist nur gewährleistet, wenn die Zahnform bekannt ist und entsprechende Winkel eingehalten werden.
Welche Zahnformen gibt es?
Die beiden gängigsten Zahnformen sind der Halbmeißelzahn und der Vollmeißelzahn.
Der Halbmeißelzahn ist an der gebogenen Anordnung von Brust- und Dachschneide zu erkennen. Im Vergleich zum Vollmeißelzahn ist er gegen Beschädigungen durch Schmutz weniger empfindlich und einfacher nachzuschärfen. Sägeketten mit dieser Zahnform werden überwiegend im semi-professionellen Bereich eingesetzt.
Beim Vollmeißelzahn bilden die Brust- und Dachschneide eine scharfkantige Spitze. Gegenüber dem Halbmeißelzahn weist er einen geringeren Schneidwiderstand auf, was zu einer besseren Schnittleistung beiträgt. Daher ist er insbesondere bei Profis sehr beliebt. Das Schärfen des Vollmeißelzahns verlangt Übung und muss sehr präzise durchgeführt werden.