Fehlanwendungen von Frässtiften vermeiden
Der Frässtift verfärbt sich, der Schaft bricht oder es entstehen Funken beim Fräsen? PFERD zeigt Ihnen wie Sie häufig gemachte Fehler beim Einsatz von Frässtiften vermeiden und bietet Lösungen für Ihr Anwendungsproblem.
Unruhiger Lauf, starke Vibrationen und Ausbrüche am Frässtift
Schlagen und Rattern der Werkzeuge führen zum vorzeitigen Verschleiß der Frässtifte und können Ausbrüche im verzahnten Bereich verursachen. Vermeiden Sie daher unbedingt Schlagbelastungen im Einsatz. Achten Sie darauf, dass der Umschlingungswinkel/die Eintauchtiefe maximal 1/3 des Frässtiftumfangs beträgt. Eine Nichtbeachtung führt zum einen zu einem unruhigen Fräsverhalten und zum anderen zu Zahnausbrüchen.
Ein weiterer häufig gemachter Fehler ist, Frässtifte mit zu niedrigen Drehzahlen z. B. auf Akkuschraubern oder Bohrmaschinen einzusetzen. Hier gilt: Was zum Bohren gut funktioniert, ist zum Fräsen deutlich zu wenig, denn die zu niedrige Drehzahl führt zu einem unruhigen Lauf. Der Frässtift beginnt hör- und spürbar zu vibrieren oder gar zu schlagen wodurch er schneller verschleißt oder beschädigt wird. Verwenden Sie daher möglichst hohe Drehzahlen innerhalb der empfohlenen Drehzahl- und Schnittgeschwindigkeitsbereiche.
Funkenflug beim Fräsen
Entstehen beim Einsatz des Frässtiftes Funken, deutet dieses auf eine klare Fehlanwendung hin. Funken entstehen unter anderem, wenn der Frässtift stark auf das zu bearbeitende Werkstück gedrückt wird. Der Anpressdruck muss folglich reduziert werden. Weitere Ursache für Funkenflug ist eine zu hohe Drehzahl. Achten Sie außerdem darauf, dass der Umschlingungswinkel maximal 1/3 des Frässtiftumfanges beträgt.
Wurden alle Parameter entsprechend der Anwendungsempfehlungen berücksichtigt und es entstehen weiterhin Funken, sollte geprüft werden, ob der Frässtift Verschleißerscheinungen aufweist. Trifft dieses zu, muss ein neuer Frässtift eingesetzt werden.
Der Frässtift setzt sich zu
Setzt sich der Frässtift beim Arbeitseinsatz zu, kann dieses verschiedene Ursachen haben. Grundsätzlich gilt hier jedoch die Regel: Je weicher der zu bearbeitende Werkstoff, desto gröber ist die, Zahnung zu verwenden. Daher sollten Sie als erstes prüfen, ob Sie für das jeweilige Material die geeignete Zahnung verwenden. Ist dieses der Fall empfiehlt PFERD, Werkzeuge mit HICOAT-Beschichtung einzusetzen oder Schleiföl zu verwenden.
Der Frässtift verfärbt sich oder der verzahnte Bereich löst sich
Löst sich der verzahnte Bereich vom Schaft oder verfärbt sich der Übergang des verzahnten Bereiches zum Schaft stark, sollten Drehzahl, Anpressdruck und Umschlingungswinkel korrigiert werden. Beachten Sie die empfohlenen Drehzahlen, verringern Sie den Anpressdruck sowie den Umschlingungswinkel.
Hinweis: Bei HM-Frässtiften für Hochleistungsanwendungen von PFERD ist Blaufärbung der Frässtifte aufgrund der sehr hohen Zerspanungsleistung kaum zu vermeiden. Dies stellt jedoch kein Sicherheitsrisiko dar.
Der Schaft bricht
Ist der Schaft eines Frässtiftes gebrochen, kann dieses ein Hinweis für ein beschädigtes Spannsystem sein. Prüfen Sie, ob Sie mit einem unbeschädigten Spannsystem arbeiten und tauschen Sie dieses ggf. aus. Beachten sie darüber hinaus, dass Sie nur spielfreie und möglichst leistungsstarke Antriebe verwenden um Vibrationen zu vermeiden.
Verschleißerscheinungen
Verschleißerscheinungen erkennen Sie daran, dass trotz richtiger Frässtifttechnik und passender Drehzahl der Frässtift unruhig läuft, stark vibriert oder vermehrter Funkenflug auftritt. In diesem Fall sollte der Frässtift nicht weiter eingesetzt werden und ein neuer Frässtift verwendet werden. Benutzen Sie Frässtifte nicht über das Standzeitende hinaus.
Abhängig von der Zahnung und der Abmessung können Hartmetall-Frässtifte nachgeschliffen werden. PFERD bietet das Nachschleifen von Hartmetallfrässtiften ab einer nachschleifbaren Mindestmenge von 25 Stück (sortenrein) an. Ob das Nachschleifen wirtschaftlich oder technisch durchführbar ist, entscheiden unsere Fertigungsspezialisten im Einzelfall.